Logo Illustration
RADLhit Titel

Seegrotte Hinterbrühl & Naturpark Sparbach

Die Seegrotte Hinterbrühl ist keine Naturhöhle sondern ein stillgelegtes Bergwerk...

In den Jahren 1848 bis 1912 wurden im Triebstollen täglich zwei bis drei Waggons Grau- und Rotgips für die Erzeugung von Düngemitteln abgebaut. Weiters ist der unterirdische Pferdestall des Bergwerks zu besichtigen. Die Pferde, die die schweren, mit Gips beladenen Wagen ans Tageslicht bringen mussten, verbrachten viele Jahre unter Tag und wurden dadurch blind.
Die Barbarakapelle und der Barbarastollen sind bis heute erhalten geblieben. Die Kapelle wurde zum Gedenken an verunglückte Kameraden errichtet. Der Name geht auf die Schutzpatronin der Bergleute, die heilige Barbara, zurück. Beeindruckend ist auch der größte unterirdische See Europas, der sich in der Seegrotte Hinterbrühl befindet. Hier fließt Wasser aus unterirdischen Quellen zu, es gibt allerdings keinen natürlichen Abfluss. Daher müssen jede Nacht 50.000 bis 60.000 Liter Wasser abgepumpt werden, damit das Schaubergwerk nicht überflutet wird.

Während des 2. Weltkriegs wurde das Wasser ständig aus dem See gepumpt, um die Grotte als unterirdische Flugzeugfabrik verwenden zu können. Ein kleines Modell und Teile eines Flugzeugs, das hier gebaut wurde, kann man noch heute besichtigen.

NP_Sparbach_Herbst_C_Susanne_Kaefer_Naturpark_Sparbach

Naturpark Sparbach

Der Naturpark Sparbach liegt inmitten des Biosphärenparks Wienerwald und wurde 1962 als erster Naturpark Österreichs gegründet. Seine Ursprünge hat er Fürst Johann I von Liechtenstein zu verdanken, welcher 1810 dieses Areal erwarb, mit der Aufforstung der verkarsteten Hänge begann und einen romantischen Landschaftspark gestaltete.

Frei herumlaufende Wildschweine

Neben der erholsamen Landschaft sind die freilaufenden Wildschweine die besondere Attraktion des Naturparks Sparbach. Sie werden auch „Schwarzkittel“ genannt, die Jungen heißen „Frischlinge“. Aber Achtung! Sie sind zwar an Menschen gewöhnt, dennoch sind sie WILDTiere und als solche auch zu respektieren.

Neben den Wildschweinen kann man im Naturpark weitere Tierarten gut beobachten – das Dam- und Muffelwild lässt sich von der Galerie der Wildtiere aus entdecken. Andere Arten, wie Fledermäuse, Eulen, Rehe, Marder, Füchse oder Dachse bekommt man leider nur selten zu Gesicht, da sie sehr scheu sind und nachtaktiv.

Der Naturpark Sparbach verfügt auch über eine reiche Ausstattung an botanische Besonderheiten. Nach der für alle Naturparkbesucher:innen gut erlebbaren Bärlauchblüte im Frühling beginnen ab Mai die verschiedenen, streng geschützten Orchideen zu blühen. Rund um das Köhlerhaus sieht man den giftigen, ein wenig Zitrusaroma verströmenden Diptam, ab Juli kann dann der ebenfalls giftige imposante schwarze Germer bewundert werden.

Der Herbst zeigt sich dann in seiner vollen Farbenpracht, vor allem die Herbstfärbung der Buchen vermittelt ein wenig Indian Summer Feeling.

Idyllische Lanschaftsromantik

Neben der Tier- und Pflanzenwelt im Naturpark, gibt es auch einige andere idyllische Orte zu entdecken. Der Lenauteich ist nach dem österreichischen Dichter Nikolaus Lenau benannt. Dieser soll hier seine berühmten „Schilflieder“ geschrieben haben. Die Leopold-Mühle am Teich stammt aus der Buckligen Welt und wurde hier 1965 originalgetreu aufgebaut. Die Burgruine Johannstein stammt aus dem 12. Jahrhundert und diente damals zur Verteidigung des Wienerwaldes. Ferdinand Raimund vollendete hier sein Zaubermärchen „Alpenkönig und Menschenfeind“. Weiters zu sehen der Triumphbogen auf der Dianawiese, sowie die Dianaquelle. Besonders beeindruckend ist auch die Fürstenföhre, eine mehr als 300 Jahre alte Schwarzföhre – auf der Dianawiese. Die Köhlerhausruine wurde als Staffagebauwerk errichtet und bietet einen schönen Ausblick bis ins Schneeberg-Rax-Gebiet.

Weitere Highlights im Naturpark Sparbach

Mit dem Beginn der Saison 2025 gibt es im Naturpark Sparbach die KlimaSCHAUplätze zu erleben. An neun ausgewählten Stationen können Besucher:innen eintauchen in die Fragestellungen, die ein Forstbetrieb und ein Naturpark im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu bewältigen hat. Begleitet werden diese neun KlimaSCHAUplätze von einer Lernapp, neben Wissensfragen gilt es auch Fragen zum eigenen Lebensstil zu beantworten. Werden alle Stationen absolviert, erhält man ein KlimaSCHAUplätze Zertifikat, dass in den bekannten Plattformen geteilt werden kann.

Naturpark – Bildungsprogramm: Angebote für Schulklassen aber auch für Erwachsene

Der Naturpark Sparbach bietet verschiedene Programme für Gruppen an, die von ausgebildeten Waldpädago:innen geleitet werden.

Bei der "Geführte Erlebniswanderung - Den Wald als Erlebnisraum entdecken" kann man durch erlebnisorientierte Spiele Wissenswertes über den Naturpark und seine Bewohner erfahren. Bei der Erlebniswanderung "Zeitreise ins Biedermeier" erlebt man die in der Biedermeier Zeit geschaffene Landschaft und die Geschichte des Naturparks. „Wasserforschen am Sparbach und Lenauteich“ lädt ein, sich mit dem Lebensraum Wasser intensiv auseinander zu setzen. Und die Führung zum Thema „Wandeln – wandern – Klimawandel wandern“ setzt sich mit dem Thema Klimawandel auseinander, dabei werden nicht nur die KlimaSCHAUplätze besucht.

Weitere Themen die gebucht werden können: „Kulturgut Jagd“ und „Pflanzengift und Zauberkraut“ – die Welt der Giftpflanzen

Gerne kann jedes dieser Führungsprogramme mit einem gemeinsamen Grillen am Lagerfeuer (nach Vorbestellung, kostenpflichtig) abgeschlossen werden.

Seit Oktober 2018 ist der Naturpark Sparbach als erster Naturpark Österreich mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert.


Weiter auf unserer Route

Wir setzen unsere Route weiter in Richtung Norden fort. Zuerst auf der Straße, dann begeben wir uns wieder auf Mountainbike-Strecken. Zuerst radln wir auf der Doktorberg-Strecke bis Kaltenleutgeben, wo wir auf die Pappelteich-Strecke wechseln. Auf dieser fahren wir bis Laab im Walde. Kurz nach Laab im Walde wechseln wir auf die Lainzer Tiergarten-Strecke, von der aus es auf die Georgenberg-Strecke weitergeht. Diese führt uns bis nach Purkersdorf unserer nächsten Station.

Quellen:

http://www.seegrotte.at, http://www.mamilade.at/seegrotte/hinterbruehl/1006620-seegrotte.html

http://www.naturpark-sparbach.at, http://naturparke.at/sparbach/download/
np_sparb_d_finale.pdf
, https://www.naturparke.at/schulen-kindergaerten/

Stand: 3/2025